Dein Wunsch ist nicht mein Wunsch

Gestern hatte ich einen Bewerber bei mir, der offenkundig sehr enthusiastisch ist und wirklich einen guten Eindruck hinterlassen möchte.

Er hat angeboten, zusätzliche Dienstleistungen zu erbringen und auch bei anderen Dingen neben dem Unternehmen zu helfen.

Ich ertappe mich dabei, wie ich mich gegen seine Bewerbung und sein Interesse an der Stelle wehre. Eigentlich suche ich nach Problemen.

Ich sage mir, dass er nicht qualifiziert genug ist. Und vielleicht ist er das tatsächlich.

Aber der Punkt, den ich hier ansprechen möchte: Sein übertriebener Wunsch bzw. sein Interesse an der Stelle ist eigentlich ein Abtörner. Eine Art rote Fahne, wenn Sie so wollen ...

Er irrt sich gewaltig, wenn er sagt: "Ich muss nur meinen Wunsch ausreichend zum Ausdruck bringen, dann bekomme ich die Stelle". Nein, eigentlich bin ich es, der den Wunsch haben muss, ihn zu beschäftigen.. Ich muss die Vorteile sehen, die dies für mich. Ich muss mich selbst davon überzeugen, dass er ein "zu guter Fang ist, um zu verlieren".

Ich muss verstehen, was "für mich drin ist". Ich verstehe, dass er die Stelle will, dass das für ihn Sinn macht und dass er wirklich gerne hier arbeiten würde.

Ich denke, es ist von Vorteil, wenn ein Kandidat interessiert ist und die Stelle haben möchte. Aber der Vorteil überwiegt nicht seine (von mir wahrgenommene) Fähigkeitenund meine Einschätzung, ob er in der Lage sein wird, die Art von Arbeit zu bewältigen, die ich ihm zu übertragen gedenke.

Übertragen auf romantische Beziehungen

Eine Frau zu umwerben, indem man ihr "Ich liebe dich" sagt und ihr sagt, wie viel sie einem bedeutet, bringt einen nur halbwegs weiter. Es ist keine Strategie, die, "auf 11 gedreht", dir die Frau "besorgen" wird.

Nein. Die Frau ist vielmehr auf der Suche nach der Befriedigung bestimmter Bedürfnisse - und wenn sie feststellt, dass diese Bedürfnisse von Ihnen erfüllt werden und Sie der beste Mann für diese Aufgabe sind, wird sie Sie als ihren Freund "einstellen". Sie wird sich in dich verlieben.